Pressekritik der “Langener Zeitung“, 24.10.2012

„Heinrich und die leichten Mädchen“: Theatergruppe der Karneval Gesellschaft hat Lacher auf ihrer Seite

Von Leo F. Postl

LANGEN • „Iss die des werklisch? Des hätt‘ ich der awwer so net zugetraut!“ Kommentare wie diese waren keine Seltenheit bei der Premiere des neuen Theaterstücks der 1. Langener Karneval Gesellschaft in der Stadthalle – gemünzt waren sie vor allem auf Dagmar Schneider und Heidi Staubach. Was die beiden in, „Heinrich und die leichten Mädchen“ als Damen des horizontalen Gewerbes schauspielern, stieß auf hochbelustigte Anerkennung der rund 350 Zuschauer.

Der Abend lief folglich ganz im Sinne der sieben Hobbyschauspieler um Regisseur Werner Vogelsang sowie von Souffleuse Rosi Eicher, Maskenbildnerin Andrea Laloi und dem fürs Bühnenbild verantwortlichen LKG-Schottenteam. Nach dreieinhalb Monaten der Vorbereitung brachten sie ein locker-flockiges Stück nach der Vorlage von Carl Slootboom auf die Bühne und knüpften somit an die gute Tradition an, die das LKG-Theater vor mehr als 20 Jahren unter Hans Hoffart begründet hat.

Am Anfang des Chaos‘ steht – natürlich – ein Mann: Der vermeintlich brave Junge vom Lande Heinrich (Felix Fischer), der lieber Milch als Bier trinkt, landet auf der Flucht vor seiner künftigen Schwiegermutter in der großen Stadt. Der Zufall führt ihn ins „Etablissement freudiger Mädchen“ von Babsy (Heidi Staubach) und Uschi (Dagmar Schneider). Die ebenso besorgte wie neugierige Schwiegermutter (Monika Sallwey) allerdings bleibt mit ihrer Tochter Klärchen (Nina Hamm) dem Milchbubi auf den Fersen.

Tatsächlich macht das Duo Heinrich ausfindig und beschließt, sich ebenfalls vor Ort einzumieten. Der Plan gelingt, nicht zuletzt dank eines stolzen Bar-Aufschlags auf die im Voraus zu zahlende Miete. Was Babsy und Uschi in ihren Highheels und Leggins so treiben, erschließt sich Mutter und Tochter freilich nicht.

Im nunmehr vor Leben sprühenden Freudenhaus kann fortan das Verwirrspiel rund um die plüschigen Himmelbetten ungebremst Fahrt aufnehmen, ganz zur Freude der Zuschauer. Auch Freier Walter (Joachim Sallwey) ist guter Dinge in Vorfreude auf „das neue, junge Ding“ namens Klärchen.

Dass am Ende doch wieder alle auf dem Boden der Realität landen und jeder in seine Spur findet, versteht sich von selbst – es ist gewissermaßen eine göttliche Fügung.

Wer die Aufführung verpasst hat, bekommt am Freitag, 26. Oktober, ab 20 Uhr eine zweite Chance, das LKG-Stück zu erleben.

Chaostage im Etablissement
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