Pressekritik der „Langener Zeitung„, 30.01.2012
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Langen – Mit einem opulenten Mix aus klassischer Narrensitzung und alpenländischer Bühnenshow bot die Langener Karneval Gesellschaft am Samstagabend in der Stadthalle ein rekordverdächtiges Programm. Von Leo Postl

Es war schon weit nach Mitternacht, als Pizzabäcker Ciro Visone nach umjubeltem Vortrag die Bütt verließ. Doch das war noch nicht das geplante Ende: DJ Anton legte sodann noch mal richtig los und brachte die „Almhütte“ zum Beben. Kein Gast verließ vorzeitig den voll besetzten (kleinen) Saal der Stadthalle, alle waren überaus begeistert.

Eröffnet hatte den Bühnenreigen der traditionelle Einmarsch der Garden und des Elferrats mit Sitzungspräsident Fred Laloi an der Spitze. Die Bühne reichte gerade so aus, um allen Akteuren Platz zu bieten – der Sitzungspräsident war irgendwo mitten drin. Unter den vielen Zuschauern, die teilweise dem Motto „Hüttenzauber“ entsprechend gekleidet waren, hieß Fred Laloi insbesondere seinen Vorgänger, den Ehren-Sitzungspräsidenten Uwe Blessberger willkommen. „Ich fühle mich hier unten als Privatperson und Genießer dessen, was da auf mich zukommt, so richtig wohl“, verriet Blessberger, der jetzt in Obernburg am Main residiert.

Los ging’s mit einem zünftigen Marsch der Minigarde, dem „Herz“ der LKG, wie Laloi die jungen Karnevalisten bezeichnete. Insbesondere die Jüngsten, Finja Leginovic und Niclas Schneider, tanzten sich in die Herzen der begeisterten Gäste. Den Büttenreigen eröffnete Willi Steinbrech, der mit seinen gereimten Ansichten zum Thema „Mer derf die Hoffnung net verliere“, für Begeisterung sorgte.

Nach dem Tanz des Trios Jessica Spelten, Chantal Thomin und Franca Hunkel gab Felix Fischer sein Debüt in der Bütt. Als lockerer Beamter aus dem Rathaus sprach er Dinge aus, die jedem Normalbürger auf der Zunge liegen. „Also ich heiße Zankapfel, mit Vornamen Klaus-Dieter“, da hatte er die Lacher schon auf seiner Seite. „Der Präsident hat mir gesagt, ich soll was über Politik machen, doch wenn ich gewusst hätte, wie viel Arbeit das ist, hätte ich es sein gelassen“, so der Büttendebütant. „Müssen wir so viel Geld für Gutachten ausgeben und brauchen wir zwei Kreisel auf der Mörfelder?“, so Fischer unter großem Beifall. Zum Abschluss berichtete er von einer lokalen Miss-Wahl, an der auch seine Frau teilnahm: „Sie wurde Miss-Glückt!“ Viel Beifall gab es auch für die Senatorengarde, die Parodie der Bunny Hats und Rehabilitantin Anja Spelten.

Während Gäste und Damen der LKG in die Pause gingen, mussten die Herren Möbel rücken. Als sich der Vorhang nach dem Gepoltere wieder öffnete, fühlten sich die Gäste in einer anderen Welt. Nach dem Motto „Auf der Alm da gibt’s koa Sünd’“ ging es fröhlich weiter. Sogar der Elferrat überraschte mit seinem Outfit, indem er sich in Almwirte, Senner und Holzhackerbuam verwandelte. Und vor ein Bilderbuch-Alpenpanorama hatten die Karnevalisten eine echte Berghütte hingezaubert. Passend dazu geriet der Vortrag von Thomas Bärtl als Skilehrer. Klaus Vogl gab die Schönheitskönigin von Schnaizelreuth und Andrea Laloi spielte „sexy Kuh“. Die „Zwerge“ des Heddernheimer Dreigestirns waren ebenfalls eine echte Show, mehr aber noch überraschte die Präsidentengarde mit ihrem Dirndl-Showtanz. Das war wahrlich ein optisches wie tänzerisches Highlight. Großes Lob gebührt einmal mehr auch jenen Akteuren, die die Hütte samt Alpenkulisse so flott aufgebaut hatten.

Gaudi-Marathon bis zum Alpenglühen
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