Frankfurter Neue Presse – von Nicole Jost

Auf ihrem Rathausbalkon sahen die Politiker die gegnerischen Garden näher rücken. Widerstand zwecklos: Auch der Beschuss mit süßer Munition half nichts.

Langen. Bürgermeister Frieder Gebhardt war in diesem Jahr gut gewappnet für den Angriff der Narren auf seinen Rathausbau. Gemeinsam mit Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Wahler-Wunder und einigen Stadtverordneten war der Rathauschef sicher, in diesem Jahr würde er den großen goldenen Schlüssel seines Amtshauses niemals abgeben müssen.Auf dem Balkon verschanzt sahen die Politiker den gegnerischen Garden, die aus Richtung des Finanzamtes anmarschierten, zunächst gelassen entgegen. Die Gardemädchen vorneweg, die Lange Lattengarde dahinter und ganz zum Schluss kam strotzend vor Selbstbewusstsein der Elferrat vor dem Rathaus an.

Nach kurzem Geplänkel mit Sitzungspräsident Uwe Blessberger griff Frieder Gebhardt dann auch schon in seine Trickkiste: Er feuerte vom Balkon mit süßer Munition auf die Narren und die zahlreichen Langener, die zum Rathaussturm gekommen waren.

Auch wenn so manch ein Bonbon sein Ziel verfehlte, die Kinder haben sich über diese Art von Bombardement natürlich gefreut. «Das ist ja bei Politikern so üblich, die feuern eben mit Wattebällchen auf ihren Gegner», zeigte sich Uwe Blessberger unbeeindruckt und blies mit seinen Gardemädchen zum Gegenangriff.

Immer am Ball

Ganz nach dem Motto der Kampagne in diesem Fußballweltmeisterschaftsjahr «LKG – Immer am Ball» flogen die Bälle in Richtung Rathausbalkon. Aber das brachte auch noch keine rechte Entscheidung.

Von dem langen Diskutieren müde schlug der Sitzungspräsident schließlich einen fairen Wettkampf vor. Frieder Gebhardt und Margarete Wahler-Wunder wurden von den Garden nach unten begleitet – und dann hieß es, Geschick im Torwandschießen zu beweisen.

Aber die jüngsten Vertreter der LKG schlugen mit zwei 100-prozentigen Treffern das Rathaus-Team um Längen, das den Ball um mehrere Meter am Ziel vorbei schoss. Um Ehrenrettung zu betreiben: Die LKG kämpfte mit unlauteren Mitteln. Die Bälle ihrer Vertreter waren an dünnen Nylonfäden befestigt und wurden von hinten in die Torwand reingezogen. Und der Ball von Frieder Gebhardt und Margarete Wahler-Wunder war viel zu groß für die Torwandöffnung, die zudem auch noch mit einem durchsichtigem Schutzschild versehen war.

Faire Verlierer

Doch die beiden prominenten Vertreter der Stadt Langen zeigten sich als faire Verlierer und gingen versöhnlich mit Uwe Blessberger und den Garden der LKG in die Neue Stadthalle, um dort die närrische Übernahme zu feiern.

Mit weichem Ball statt lautem Knall

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